Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Diözesanarchive
Vorsitzender: Mag. Karl Kollermann (St. Pölten)
Stv. Vorsitzender: Dr. Matthias Perstling (Graz-Seckau)
Kontaktadresse:
Mag. Karl Kollermann
Diözesanarchiv St. Pölten
Klostergasse 10
3100 St. Pölten
Aufgaben und Zielsetzungen
Die Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Diözesanarchive hat sich - nach Billigung der Österreichischen Bischofskonferenz (Herbst 1975) - am 11. März 1976 in Salzburg konstituiert.
Die ARGE unterstützt den persönlichen Kontakt der Archivarinnen und Archivare, sondiert Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit, und der Erfahrungsaustausch im Rahmen der Jahrestagungen dient dem Studium archivalischer Fragen und deren Lösungsmodellen.
Ebenso pflegt die ARGE regelmäßige Kontakte zu den übrigen Archiven Österreichs, zur Bundeskonferenz der Kirchlichen Archive in Deutschland, zur ARGE der Ordensarchive (Sitz: Deutschland), zur Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, zur Vereinigung der Frauenorden Österreichs und zur Assoziazione Archivista Ecclesiastica (Rom) sowie zu einzelnen Nachbardiözesen Österreichs.
Der dadurch abgesicherte stärkere Informationsfluss zeitigte Früchte, etwa hinsichtlich einer verstärkten Einbindung der diözesanen Archivkräfte bei der Schriftgutverwaltung sowohl in den kurialen als auch in den pfarrlichen Dienststellen.
Personelle Aufstockungen und bauliche Erweiterungen der Diözesanarchive sind Zeichen dafür, dass sich die Kirche der Verantwortung in dem oft wenig spektakulären Bereich der (historischen) Schriftgutverwaltung stellt und damit auch einen wichtigen Beitrag für die Forschung leistet.
Dass sich die Diözesanarchive bei kulturgeschichtlichen Ausstellungen regelmäßig und bereitwillig einbringen, wird als ein gerne angenommener Beitrag von der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen. Die Vermittlung diözesangeschichtlicher Entwicklungslinien durch Vorträge oder/und Publikationsbeiträge tritt hinzu. Die Voraussetzung hiefür bildet u.a. eine kontinuierliche Grundlagenforschung in den Diözesanarchiven (Erschließung und Bewertung der anvertrauten Dokumente).
Allerdings lässt eine schnelllebige Zeit und eine Zeit knapper werdender Mittel mancherorts die "Last der Geschichte", die die überlieferten Dokumente nun einmal auch bedeuten, "schwerer" erscheinen.
Die Archive der Diözesen sind auch Serviceeinrichtungen geworden, Einrichtungen, die besonders in diesem Aufgabenbereich ihre "Berechtigung" vorzuweisen haben. Konsequenterweise werden auch Schulungen und Behelfe etc. den pfarrlichen Archivverantwortlichen angeboten.
Die Mitsorge (der Diözesanarchive) um einen friktionsfreien Zugang zur Geschichte der (Katholischen) Kirche (vor allem durch Vorträge, Aufsätze, Ausstellungen) ist wohl auch ein brauchbarer Beitrag zur Pastoral.
In legistischer Hinsicht haben die Bemühungen der ARGE u.a. zu einer einheitlichen Definition der Diözesanarchive als "Archive für alle Dienststellen und Einrichtungen der Diözesankurie mit verwaltungstechnischen, archivpflegerischen und historisch-wissenschaftlichen Aufgaben" geführt (1987).
Dem grundsätzlichen Anliegen, die Sicherung und Nutzung der kirchlichen Archive in Österreich einheitlich zu regeln, sollte seitens der ARGE im Auftrag der Konferenz der Ordinariatskanzler bzw. der Österreichischen Bischofskonferenz durch die Erarbeitung einer "Verordnung" entsprochen werden. 1997 wurde von der Österreichischen Bischofskonferenz ein "Archivgesetz" der Katholischen Kirche beschlossen und in der Folge von den Diözesen in Kraft gesetzt.
Die Sorge um die Erhaltung wichtigen Archivgutes (u.a. Matrikenbestände, Pfarrchroniken) wird zusätzliche Mittel erfordern. Das längst eröffnete Kapitel der EDV-gestützten Verwaltung auch im kirchlichen Bereich ist eine neue Chance, erfordert aber auch besondere, kooperative Anstrengungen im Bereich der (Archiv-)Verwaltungen der Gegenwart. Für konkrete Themenbereiche werden seitens der ARGE Studientage angeboten.
Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der ARGE:
1975/76-1983 Dr. Hans-Peter Zelfel / Dr. Hans Spatzenegger
1983-1985 Dr. Karlheinz Frankl / Dr. Annemarie Fenzl
1985/86-1989 Dr. Annemarie Fenzl / Dr. Johannes Ebner
1989-1992 Dr. Hans-Peter Zelfel / Dr. Peter G. Tropper
1992-1996 Dr. Hans-Peter Zelfel / Dr. Johannes Ebner
1996-2002 Dr. Johannes Ebner / Dr. Johann Weißensteiner
2002-2005 Dr. Thomas Aigner / Dr. Johann Weißensteiner
2005-2008 Dr. Thomas Aigner / Mag. Kerstin Lengger
2008-2010 Dr. Thomas Aigner / Mag. Michael Fliri
2010-2013 Mag. Michael Fliri / Dr. Alois Ruhri
2013-2016 Mag. Michael Fliri / Mag. Christine Gigler
2016-2019 Dr. Thomas Mitterecker / Mag. Klaus Birngruber
2019-2022 Mag. Klaus Birngruber / Dr. Matthias Perstling
seit 2022 Mag. Karl Kollermann / Dr. Matthias Perstling
bisherige Jahrestagungen der ARGE:
1976 Salzburg,
1977 Linz,
1978 Eisenstadt,
1979 Rom/Vatikan,
1980 Steyr,
1981 Salzburg,
1982 Enns-Lorch,
1983 Klagenfurt,
1984 Graz/Rein,
1985 Linz,
1986 Wien,
1987 Eisenstadt,
1988 St. Georgen am Längsee,
1989 Innsbruck,
1990 Linz,
1991 Salzburg,
1992 Wien,
1993 Graz,
1994 Eisenstadt,
1995 Innsbruck,
1996 St. Pölten,
1997 St. Georgen am Längsee,
1998 Feldkirch/Batschuns,
1999 Rom/Vatikan,
2000 Wien,
2001 Graz,
2002 Linz,
2003 Eisenstadt,
2004 Salzburg,
2005 Wien,
2006 Innsbruck,
2007 St. Pölten,
2008 Prag,
2009 Feldkirch,
2010 St. Lambrecht,
2011 Seggau,
2012 Linz,
2013 Eisenstadt,
2014 Wien,
2015 St. Pölten,
2016 Salzburg,
2017 Innsbruck, (mit Ordensarchiven)
2018 Götzis,
2019 Leibnitz
2020 s.l., Videokonferenz.
2021 Bad Tatzmannsdorf
2022 Bildungshaus Schloss Puchberg (mit Ordensarchiven)
2023 St. Georgen am Längsee
bisherige Studientage der ARGE:
1996 Salzburg (EDV-Verwaltung),
1997 Wien (Rechtsfragen),
1997 Salzburg (Archivordnung),
1998 Linz (Matrikenfragen),
1998 Linz (Internet, Leitbild),
1999 Linz,
1999 Wien,
2000 Linz (Dokumentation "Kirche in Österreich"),
2001 Linz (Verwaltung pfarrlicher Dokumente),
2002 Linz (Internet-Präsentation der ARGE),
2002 St. Pölten (Katholische Kirche und Nationalsozialismus; EU-Förderungen),
2003 Linz,
2004 BIKO Wien,
2005 St. Pölten,
2006 Salzburg,
2007 Esztergom (Ungarn),
2008 St. Pölten,
2011 Salzburg (Perspektiven und Standards der Erschließung in kirchlichen Archiven),
2012 Salzburg (Das Leitbild der Archive der Kirchen und Religionsgemeinschaften),
2013 Salzburg (Records Management),
2014 Salzburg (Rechtsfragen im Archiv),
2015 Salzburg (Digitale Archivierung),
2016 Salzburg (BEWERTUNG analog & digital),2016 Salzburg (BEWERTUNG analog & digital),
2017 Salzburg (Best Practices im Archivwesen),
2018 Salzburg (Wirtschaftsunterlagen und Datenschutz),
2019 Salzburg (Records Management und Digitale (Langzeit-)Archivierung)
2020 Salzburg (Erste Hilfe für das Archiv. Von der Vorbeugung bis zur Rettung im Notfall).
2021 Videokonferenz (Bildbestände im Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Recht)
2022 Videokonferenz (Digitale Archivierung)
2023 Salzburg (Bewertung und Überlieferungsbildung in kirchlichen Archiven)
Literaturhinweise:
Peter G. TROPPER, Zum kirchlichen Archivwesen in Österreich, in: SCRINIUM. Zeitschrift des Verbandes Österreichischer Archivare, Heft 54 (Wien 2000), 455-463.
Johannes EBNER, Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Archive der katholischen Kirche [in Österreich], in: SCRINIUM. Zeitschrift des Verbandes Österreichischer Archivare, Heft 53 (Wien 1999), 394-400.
Johannes EBNER, Die aktuelle Situation der Diözesanarchive in Österreich, in: SCRINIUM. Zeitschrift des Verbandes Österreichischer Archivare, Heft 56 (Wien 2002), 46-51.